Es ist Frühling – für viele von uns die lebendigste, bunteste Jahreszeit. Die grüne Vegetation, in allen Farben blühende Blumen und zwitschernde Vögel erfreuen uns. Dabei fällt es vielleicht weniger auf, dass immer mehr «neue Pflanzen», sogenannte Neophyten, unsere Gärten, Wiesen und Wälder beheimaten.
In der Schweiz haben sich bereits über 500 Arten dieser «neuen Pflanzen» angesiedelt. Ein weitverbreiteter invasiver Neophyt ist zum Beispiel der Kirschlorbeer (siehe Bild), der sehr beliebt ist für Heckenbepflanzungen in Gärten. Vögel, welche die Kirschen essen oder Gartenabfälle, die illegal, an Waldrändern entsorgt werden, tragen zur invasiven Verbreitung dieser Problempflanze bei. Der Kirschlorbeer verdrängt mit seinem dichten Blätterwerk jeglichen Unterwuchs und behindert dadurch auch die natürliche Verjüngung in Wäldern. Kleinsttiere verlieren dabei ihren Unterschlupf bzw. ihren Lebensraum, sei dies in privaten Gärten oder in Waldzonen. Einheimische Alternativpflanzen zum Kirschlorbeer sind beispielsweise die Stechpalme, der Gemeine Liguster, Lorbeer oder die Eibe.
Um die Biodiversität zu schützen, bekämpft die Gemeinde Thalwil die Verbreitung invasiver Neophyten. In Zusammenarbeit mit dem Verein Naturnetz engagiert sie sich aktiv in Problemzonen auf dem Gemeindegebiet. Im Frühling fand ein erster Einsatz im Bereich Etzliberg statt, um nach Problempflanzen zu suchen und sie zu entfernen. Die nächsten Einsätze zur Bekämpfung von Neophyten werden von Juni bis Mitte September stattfinden.
Im vergangenen Jahr führte die Gemeinde eine Tauschaktion durch, bei der Thalwiler Einwohnerinnen und Einwohner Neophyten auf dem eigenen Grundstück ausreissen und gegen einheimische Pflanzen eintauschen konnten. Auch in diesem Jahr ist eine ähnliche Aktion im Rahmen des Gotthardstrassenmarktes, Ende August, mit weiteren Informationen zum Thema Neophyten geplant. Mit den einheimischen Alternativen leisten Sie Ihren persönlichen Beitrag für eine vielfältige Biodiversität.
DLZ Gesellschaft, Fachbereich Neobiota