Die Thalwiler Künstlerinnen Marisa Meroni und Eva Wischnitzky zeichnen, sägen, schrauben, schreiben und bauen – am liebsten gemeinsam – poetische Illustrationen, textile und mechanische Installationen und analoge Maschinen. Sie mögen das Bunte, Schräge und freuen sich über das Unerwartete. Ihre Aktionen sind meist interaktiv und nah bei den Menschen.
Für die Kulturtage ’17 («Paradiese») haben die beiden Künstlerinnen gemeinsam die ElyisiumManufaktur erschaffen: Eine Maschine, die mit viel Geratter gegen ein kleines Entgelt Kunst produziert. So sympathisch und phantasievoll sich die Maschine von aussen präsentiert, so menschlich und kreativ ist ihr Innenleben. Es besteht aus einer Künstlerin und einer Poetin, in den meisten Fällen sind das Marisa Meroni und Eva Wischnitzky selber.
Die ElysiumManufaktur war an den Kulturtagen derart erfolgreich, dass sich Meroni und Wischnitzky entschieden, dass Projekt weiterzuentwickeln und damit durchs Land zu ziehen. Die Kunstmaschine war in den letzten zwei Jahren an verschiedenen Wochenmärkten und unter anderem am Blickfelder Festival Zürich sowie am Fumetto Comic Festival Luzern zu erleben. Auch die Thalwilerinnen und Thalwiler konnten ihr im Mai/Juni 2018 und im April dieses Jahres wieder begegnen, diesmal in den Artboxen auf den Perrons 4 und 6. Ausserdem waren Marisa Meroni und Eva Wischnitzky Initiantinnen des Projekts «Gnusch» an den Kulturtagen ‘19, zu dem sie allein zehn Installationen beisteuerten.
Marisa Meroni ist ursprünglich Mode- und Textildesignerin. Sie betrieb einige Jahre ein eigenes Modeatelier in Zürich, arbeitete danach für verschiedene Labels und Journale und ist heute als freie Illustratorin und Künstlerin in Thalwil tätig.
Eva Wischnitzky arbeitet als Ausstatterin und Produktionsleiterin verschiedener Theaterprojekte, unter anderem für schule&kultur, das Theater Fallalpha und webercamenzind. Sie ist Pädagogin und betreibt das Atelier otto am Chilbiplatz in Thalwil. In bester Erinnerung sind auch ihre Projekte für die Kulturtage 2013 und 2015.
Die als Jury für den Kulturpreis amtierende Gesundheits- und Freizeitkommission hält fest, dass das Wirken von Marisa Meroni und Eva Wischnitzky alles vereint, was sich das Kulturleben einer Gemeinde wünschen kann. Die Künstlerlinnen verstünden ihre Kunst nicht als Abgrenzung vom Alltäglichen, sondern machen dieses vielmehr zum Ausgangspunkt für wilde Spielereien und Collagen. Über ihr künstlerisches Wirken hinaus, so die Jury, seien Marisa Meroni und Eva Wischnitzky hervorragende Netzwerkerinnen innerhalb und ausserhalb der Thalwiler Kulturszene.
Die öffentliche Preisverleihung findet am 29. November, 21 Uhr, in der Trotte Thalwil statt.
Rückblick auf vergangene Preisträgerinnen und -träger: thalwil.ch/kulturfoerderpreis
Gesundheits- und Freizeitkommission