Das Coronavirus ist nicht über das Trinkwasser übertragbar. Die Auswirkungen der Pandemie bringen jedoch eine indirekte Gefährdung des Trinkwassers bzw. der Konsumentinnen und Konsumenten mit sich. Wenn über mehrere Wochen der bestimmungsgemässe Betrieb der Trinkwasserverteilsysteme nicht gewährleistet ist, erhöht sich durch die vermehrte Stagnation des Trinkwassers das Risiko für einen Legionellenbefall sowie für den übermässigen Aufwuchs von anderen Mikroorganismen.
Nachfolgend sind die nötigen Massnahmen zur Gewährleistung der einwandfreien Trinkwasserqualität beschrieben.
Aufrechterhaltung des bestimmungsgemässen Betriebs
Alle 3 Tage sind alle Entnahmearmaturen im Gebäude nacheinander vorzugsweise von unten nach oben ganz zu öffnen und das in den Leitungen befindliche Kalt- und Warmwasser für mindestens 30 Sekunden abfliessen zu lassen.
Die Zirkulationspumpe muss während der gesamten Zeit in Betrieb sein.
Von einer Abschaltung der Energiezufuhr ist abzusehen. Das Abkühlen des Installationsmaterials kann zu Undichtheiten bei den Leitungsverbindungen und in der Folge zu Wasserschäden führen.
Stilllegung und Absperren der Gebäude-Trinkwasserinstallation
In Ausnahmefällen ist zu prüfen, ob die gesamte oder ein Teil der Gebäude-Trinkwasserinstallation kalt und warm abgesperrt und die Zirkulationspumpe abgeschaltet werden kann.
Die Vorgehensweise bei einer Stilllegung und Absperrung ist gemeinsam mit der Wasserversorgung und mit einem Sanitärinstallateur festzulegen.
Absperren und Entleeren der Gebäude-Trinkwasserinstallation
Aus hygienischen und korrosionstechnischen Gründen wird von einem Absperren und Entleeren der Gebäude-Trinkwasserinstallation abgeraten. Lediglich bei Frostgefahr sind davon betroffene Leitungen abzusperren und zu entleeren.
Wiederinbetriebnahme
Bei Wiederinbetriebnahme ist bei allen Entnahmearmaturen das Wasser mindestens bis zum Erreichen der Temperaturkonstanz fliessen zu lassen. Dabei ist es wichtig, mehrere Entnahmestellen gleichzeitig zu öffnen, um für eine genügend starke Durchströmung in den Verteilleitungen zu sorgen. Die Spülung erfolgt getrennt sowohl für die Kalt- als auch für die Warmwasserinstallation, dabei ist Aerosolbildung zu vermeiden.
Nach der Wiederinbetriebnahme ist eine Untersuchung der Warm- und Kaltwasserinstallation auf Legionellen je nach Situation erforderlich.
Bei Bedarf kann ein Sanitärinstallateur oder die Wasserversorgung für Unterstützung angefragt werden.
Wasserversorgung Thalwil
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