Im revidierten und durch den Kanton Zürich bewilligten Energieplan 2023 hat sich der Gemeinderat die Transformation der Gemeinde Thalwil vom Gasversorger hin zum Wärmeversorger zum Ziel gesetzt. Daher behandelt der Gemeinderat die anstehenden Schritte zur Dekarbonisierung mit hoher Priorität. Dies soll in erster Linie durch den Aufbau von Wärme- und Energieverbunden im Gemeindegebiet auf der Basis von lokalen, erneuerbaren Energien geschehen. Die Grundlage für einen solchen mit der Bezeichnung «Wärmeverbund Thalwil Süd», welcher einst 150 Gebäude mit klimafreundlicher Fernwärme versorgen soll, haben die Stimmberechtigen an der heutigen Urnenabstimmung vom 22. September 2024 gelegt.
Mit 3'746 zu 948 Stimmen sprachen sich 77,2 Prozent der Thalwiler Stimmberechtigten für den vom Gemeinderat vorgelegten «Ausgliederungserlass Wärme Thalwil AG» inklusive Rahmenkredit in der Höhe von 9,025 Millionen Franken für die Jahre 2024 bis 2040 aus, womit die Rechtsgrundlage für die Gründung der Wärme Thalwil AG gemeinsam mit den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ) geschaffen wurde. Unter Vorbehalt der Genehmigung des Ausgliederungserlasses durch den Regierungsrat, wird die Wärme Thalwil AG, an welcher die Gemeinde Thalwil mit 49 Prozent und EKZ mit 51 Prozent beteiligt ist, mit der Fernwärmeversorgung in den Prioritätsgebieten P1 und P5 (Wärmeverbund ARA und Wärmeverbund Thalwil Süd, vgl. Energieplan der Gemeinde Thalwil) beauftragt.
«Die Stimmbevölkerung hat heute einen wichtigen Entscheid zu Gunsten ressourcenschonender und klimafreundlicher Fernwärmeproduktion gefällt», sagt David Brüllmann (Dorfverein Gattikon), Thalwiler Gemeinderat und Vorsteher Tiefbau und Infrastruktur. «Es freut mich, dass damit der Kurs des Gemeinderats in Richtung Dekarbonisierung von der Bevölkerung gestützt wird.» Die Wärme Thalwil AG wird als nächstes das Vorprojekt abschliessen und einen Realisierungsentscheid zur Erschliessung des Prioritätsgebietes P5 herbeiführen. Fällt dieser positiv aus, ist der Start des Bauprojekts für den Herbst 2025 vorgesehen, der Anschluss der ersten Kundinnen und Kunden voraussichtlich 2029/2030.
Aufstockung des Annexbaus Sonnenberg
Ebenfalls zur Abstimmung stand heute das Bauprojekt für die Aufstockung des Annexbaus der Schulanlage Sonnenberg an der Rudishaldenstrasse 5c sowie der entsprechende Baukredit in der Höhe von 4 Millionen Franken. Mit 3'909 zu 944 Stimmen und somit 79,11 Prozent gaben die Thalwiler Stimmberechtigten dem Geschäft ihre Zustimmung. «Ich freue mich über dieses klare Ergebnis», sagt Adrian Schmidlin (Die Mitte), Thalwiler Gemeinderat und Vorsteher Liegenschaften. «Damit können wir auf die stetige Zunahme der Schülerzahlen und weiterhin steigende Nachfrage nach schulergänzender Betreuung reagieren und entsprechende Flächen schaffen.»
Bereits bei der Planung des Annexbaus war der Anspruch der Gemeinde, dass dieser bei Bedarf jederzeit um ein Geschoss aufgestockt werden könnte. Von dieser Vorarbeit kann die Gemeinde nun profitieren. Für das zusätzliche 2. Obergeschoss wird die Raumaufteilung des bestehenden 1. Obergeschosses von vier Klassenräumen und zwei Gruppenräumen übernommen. Der Baubeginn ist bereits auf Juni 2025 angesetzt, bezugsbereit soll der Erweiterungsbau ab Mai 2026 sein. Während der Bauzeit können die beiden unteren Geschosse (Erdgeschoss und 1. Obergeschoss) weiter genutzt werden.