Die Gemeindeversammlung hat im März 2023 eine Begegnungszone abgelehnt und damit den Rahmen für die Weiterentwicklung der Gotthardstrasse festgelegt. Im Frühling 2023 hat die Gemeinde Thalwil ein Projekt für die Sanierung und die Aufwertung der Gotthardstrasse vorgelegt. Vom 12. Mai bis zum 11. Juni 2023 hat dieses öffentlich aufgelegen. Interessierte konnten an geführten Spaziergängen teilnehmen und per Online-Formular Stellung zum Projekt beziehen.
Ein lebendiges Zentrum ist eines der Ziele des kommunalen Richtplans, den die Stimmberechtigten 2015 angenommen haben. Attraktive öffentliche Räume sollen zum Aufenthalt einladen, und das Geschäftszentrum Thalwils soll in seiner regionalen und lokalen Bedeutung und Vielfalt gestärkt werden. Die Aufwertung der Gotthardstrasse zwischen Schwandel- und Ludretikonerstrasse ist das Kernstück der Zentrumsentwicklung. Gestalterisch schliesst das nun vorliegende Konzept an das Strassenbauprojekt am Centralplatz an. Die Höchstgeschwindigkeit wird auf 30 km/h reduziert.
Ausstellung und geführte Spaziergänge
Das von der Gemeinde ausgearbeitete Gestaltungskonzept zur Sanierung und Aufwertung der Gotthardstrasse hat vom 12. Mai bis zum 11. Juni 2023 öffentlich aufgelegen. Während der Auflage war die Stimmbevölkerung eingeladen, zum Konzept Stellung zu nehmen. Installationen und Plakate an der Gotthardstrasse zeigen auf, welche Aufwertungsmassnahmen konkret vorgesehen sind. Auf öffentlichen Spaziergängen im Mai erklärten Gemeinderätin Franziska Zibell und Mitglieder der Hochbaukommission das Vorhaben.
Das Konzept
Gotthardstrasse nach den Aufwertungsarbeiten
aussehen könnte. © ATELIER 231
Aufenthaltsqualität steigern
Heute ist die Situation an der Gotthardstrasse in verschiedener Hinsicht unbefriedigend. Unter anderem lädt sie nicht wirklich zum Verweilen ein – das soll sich ändern. Das Konzept sieht neue Sitzgelegenheiten vor, die sich als Treffpunkte oder für einen z’Mittag im Freien anbieten. Die Trottoirs werden breiter und laden zum Flanieren ein. So soll die Strasse zu einem lebendigen Ort werden, an dem sich alle gerne aufhalten.
Verkehr sicherer und flüssiger machen
Entlang der Gotthardstrasse ist es heute eng. Der Blickkontakt zwischen Fahrbahn und Trottoir ist wegen der durchgehenden Reihe parkierter Autos stark eingeschränkt, und es fehlt eine Velospur. Das Parkieren bei diesen Platzverhältnissen behindert zudem den Verkehr.
Künftig gibt es mehr Platz für alle Verkehrsteilnehmenden. Mehr freie Zwischenräume zwischen den Parkfeldern bieten mehr Übersicht und eine eigene Velospur Richtung Schwandelstrasse schafft bessere Verbindungen für Velos. Kombiniert mit dem bereits beschlossenen Tempo 30 erhöht dies die Sicherheit auf der Strasse und macht den Verkehr flüssiger.
Parkieren vereinfachen
Heute sind in der Gotthardstrasse oft aufwändige Lenkmanöver nötig, bis das Auto richtig parkiert ist. Um das zu vermeiden, sieht das Konzept Doppelparkfelder mit grossen Zwischenräumen vor. Dies vereinfacht das Ein- und Ausfahren und kommt jenen Personen entgegen, die beim Einkaufen aufs Auto angewiesen sind.
Das Parkplatzangebot wird somit bedarfsgerecht optimiert, denn Kurzparkieren bis 30 Minuten ist die häufigste Nutzung. Für die besseren Zufahrten zu den Parkfeldern braucht es etwas Platz. Darum werden es nach dem Umbau voraussichtlich 54 Parkplätze sein anstatt 65 wie heute.
Mehr Bäume, mehr Grün
Bereits heute stehen in der Gotthardstrasse einzelne Bäume. Das Aufwertungskonzept sieht vor, dass hier 13 neue Bäume gepflanzt werden. Mehr Bäume mildern die Auswirkungen der Klimaerwärmung, indem sie Schatten spenden und den Asphalt kühlen. Das zusätzliche Grün trägt überdies zu einer besseren Aufenthaltsqualität bei.
Übersichtsplan
Die Massnahmen zur Aufwertung der Gotthardstrasse werden im gelb markierten Bereich zwischen Ludretikoner- und Schwandelstrasse umgesetzt. Auf der Skizze sind die neuen Doppelparkfelder erkennbar. Die grünen Kreise ohne roten Punkt sind Bäume, die heute schon vorhanden sind, diejenigen mit einem roten Punkt markieren mögliche künftige Baumstandorte.
Die Strasse Schritt für Schritt weiterentwickeln
Das Konzept strebt keinen sofortigen Endzustand an im Sinne von «alles oder nichts», sondern ist modular aufgebaut. Einzelne Elemente wie Bänke oder Bäume lassen sich nach dem Baukastenprinzip nach und nach ergänzen. Mit dem Umbau der Gotthardstrasse wird somit die Möglichkeit für die künftige Weiterentwicklung bereits angelegt und die Gotthardstrasse kann pragmatisch in dem Tempo weiterentwickelt werden, wie es für Thalwil passt.
Für die Parkfelder ist eine Pflästerung vorgesehen. Besteht künftig der Wunsch, Parkplätze in Aufenthaltsmöglichkeiten oder Baumstandorte umzuwandeln, ist dies mit geringem Aufwand möglich.
Störungen durch Bauarbeiten minimieren
Die Bauarbeiten für die Aufwertung starten frühestens Mitte 2024, eher 2025, womit diese gleichzeitig wie die notwendigen Sanierungsarbeiten und die Verlegung von Leitungen für den Wärmeverbund stattfinden. Der Zeitpunkt für die Aufwertung der Gotthardstrasse ist somit günstig und ökonomisch, da Synergien genutzt werden können.
In den letzten Jahren war das Zentrum oft von Bauarbeiten betroffen. Nach der Umgestaltung der Gotthardstrasse kehrt endlich Ruhe ein. Die oben erwähnten Umwandlungen von Parkfeldern sind innerhalb von etwa zwei Wochen ohne grössere Bauarbeiten machbar.
Kosten
Der technische Projektbericht veranschlagt die Kosten auf insgesamt 1,6 Mio. Franken, mit einer möglichen Abweichung von bis zu 30 Prozent, die dem momentanen Projektstand geschuldet ist. Der grösste Teil der Kosten sind voraussichtlich gebundene Ausgaben für die Anpassung der Gotthardstrasse an gegebene Voraussetzungen und technische Normen. Dafür ist der Gemeinderat zuständig. Energie 360°, der Betreiber des Wärmeverbunds Zentrum, wird voraussichtlich etwa 50’000 Franken für den Grabenbau und die Wiederinstandsetzung des Strassenbelags übernehmen.
Die Kosten für neue Elemente wie Baumgruben, Bäume, Pflästerungen und Möblierungen liegen bei etwa 250’000 Franken. Da Neubaukosten bis 500’000 Franken in der Zuständigkeit des Gemeinderats liegen, hat dieser also die Kompetenz, das Projekt gesamthaft zu bewilligen.
Diese Aussagen beruhen auf dem Projektstand vom April 2023. Nach dem Mitwirkungsverfahren und mit der weiteren Konkretisierung des Projekts können sich die Kosten noch ändern.
Die nächsten Schritte
Juli bis September 2023: Überarbeitung des Konzepts
Die während der öffentlichen Auflage eingegangenen Einwendungen aus der Bevölkerung fliessen nach Möglichkeit in die Überarbeitung des Konzepts ein. Die Gemeinde wird einen Bericht zum Umgang mit den Einwendungen publizieren.
Das weitere Vorgehen ist wie folgt geplant:
Ab Dezember 2023: Öffentliche Auflage des Bauprojekts
Auf der Grundlage des überarbeiteten Konzepts wird das Bauprojekt entwickelt und gemäss §16 des Strassengesetzes aufgelegt. Direkt betroffene Personen oder berechtigte Verbände und Institutionen können während der Auflage Einsprache erheben.
Bis März 2024: Einspracheverhandlungen und Festsetzung
Sind allfällige Einsprachen behandelt, wird das Projekt durch den Gemeinderat festgesetzt. Danach läuft eine 30-tägige Rekursfrist.
Frühestens ab Mitte 2024: Möglicher Baustart
Sobald die Festsetzung rechtsgültig ist, wird der Auftrag für die Bauarbeiten öffentlich ausgeschrieben. Der Baustart wird auf den Umsetzungsstand des Projekts Centralplatz abgestimmt und kann frühestens ab Mitte 2024, eher 2025 erfolgen.
Weitere Informationen zur öffentlichen Auflage
Dateien öffentliche Auflage
Plakate Gotthardstrasse
News
Datum | Name |
---|
Zugehörige Objekte
Name |
---|
Centralplatz |
Name | Download |
---|
Name | Telefon | Kontakt |
---|---|---|
DLZ Planung, Bau und Werke | 044 723 23 23 | bau@thalwil.ch |
Name | Telefon | Kontakt |
---|---|---|
Tiefbaukommission | 044 723 23 00 | tiefbau@thalwil.ch |