Die Gemeindeversammlung hat im März 2023 eine Begegnungszone abgelehnt und damit den Rahmen für die Weiterentwicklung der Gotthardstrasse festgelegt. Im Frühling 2023 hat die Gemeinde Thalwil ein Projekt für die Sanierung und die Aufwertung der Gotthardstrasse veröffentlicht und die Bevölkerung zur Stellungnahme eingeladen. Das optimierte Gestaltungsprojekt liegt vom 8. Dezember 2023 bis 7. Januar 2024 öffentlich auf. Der Baustart ist 2025 vorgesehen.
Ein lebendiges Zentrum ist eines der Ziele des kommunalen Richtplans, den die Stimmberechtigten 2015 angenommen haben. Attraktive öffentliche Räume sollen zum Aufenthalt einladen, und das Geschäftszentrum Thalwils soll in seiner regionalen und lokalen Bedeutung und Vielfalt gestärkt werden. Die Aufwertung der Gotthardstrasse zwischen Schwandel- und Ludretikonerstrasse ist das Kernstück der Zentrumsentwicklung. Gestalterisch schliesst das nun vorliegende Konzept an das Strassenbauprojekt am Centralplatz an. Die Höchstgeschwindigkeit wird auf 30 km/h reduziert.
Öffentliche Mitwirkung zum Gestaltungskonzept
Das von der Gemeinde ausgearbeitete Gestaltungskonzept zur Sanierung und Aufwertung der Gotthardstrasse hat vom 12. Mai bis zum 11. Juni 2023 öffentlich aufgelegen. Während der Auflage war die Stimmbevölkerung eingeladen, zum Konzept Stellung zu nehmen. Installationen und Plakate an der Gotthardstrasse zeigten auf, welche Aufwertungsmassnahmen konkret vorgesehen sind. Auf öffentlichen Spaziergängen im Mai 2023 erklärten Gemeinderätin Franziska Zibell und Mitglieder der Hochbaukommission das Vorhaben.
Im Rahmen der Mitwirkungsphase sind rund 50 schriftliche Einwendungen und Stellungnahmen zum Gestaltungskonzept von Einwohnerinnen, Einwohnern, Parteien, Organisationen und Behörden bei der Gemeinde eingegangen. Die Gemeinde hat jede einzelne Einwendung gelesen, kategorisiert und deren Umsetzung geprüft. Mit Beschluss vom 5. Dezember 2023 hat der Gemeinderat diversen Projektoptimierungen zugestimmt.
Der ausführliche Bericht zu den Einwendungen und Projektänderungen kann folgend eingesehen werden:
Bericht zu den Einwendungen und Projektänderungen 20231117 |
Nachfolgend finden sich ausführliche Informationen zum geplanten Projekt.
Das Konzept
Aufenthaltsqualität steigern
Heute ist die Situation an der Gotthardstrasse in verschiedener Hinsicht unbefriedigend. Unter anderem lädt sie nicht wirklich zum Verweilen ein – das soll sich ändern. Das Konzept sieht neue Sitzgelegenheiten vor, die sich als Treffpunkte oder für einen z’Mittag im Freien anbieten. Die Trottoirs werden breiter und laden zum Flanieren ein. So soll die Strasse zu einem lebendigen Ort werden, an dem sich alle gerne aufhalten.
Verkehr sicherer und flüssiger machen
Entlang der Gotthardstrasse ist es heute eng. Der Blickkontakt zwischen Fahrbahn und Trottoir ist wegen der durchgehenden Reihe parkierter Autos stark eingeschränkt, und es fehlt eine Velospur. Das Parkieren bei diesen Platzverhältnissen behindert zudem den Verkehr.
Künftig gibt es mehr Platz für alle Verkehrsteilnehmenden. Mehr freie Zwischenräume zwischen den Parkfeldern bieten mehr Übersicht und eine eigene Velospur Richtung Schwandelstrasse schafft bessere Verbindungen für Velos. Kombiniert mit dem bereits beschlossenen Tempo 30 erhöht dies die Sicherheit auf der Strasse und macht den Verkehr flüssiger.
Parkieren vereinfachen
Heute sind in der Gotthardstrasse oft aufwändige Lenkmanöver nötig, bis das Auto richtig parkiert ist. Um das zu vermeiden, sieht das Konzept Doppelparkfelder mit grossen Zwischenräumen vor. Dies vereinfacht das Ein- und Ausfahren und kommt jenen Personen entgegen, die beim Einkaufen aufs Auto angewiesen sind.
Das Parkplatzangebot wird somit bedarfsgerecht optimiert, denn Kurzparkieren bis 30 Minuten ist die häufigste Nutzung. Für die besseren Zufahrten zu den Parkfeldern braucht es etwas Platz. Darum werden es nach dem Umbau voraussichtlich 55 Parkplätze sein anstatt 65 wie heute.
Mehr Bäume, mehr Grün
Bereits heute stehen in der Gotthardstrasse einzelne Bäume. Das Aufwertungskonzept sieht vor, dass hier 17 neue Bäume gepflanzt werden. Mehr Bäume mildern die Auswirkungen der Klimaerwärmung, indem sie Schatten spenden und den Asphalt kühlen. Das zusätzliche Grün trägt überdies zu einer besseren Aufenthaltsqualität bei. Grossmehrheitlich setzt die Gemeinde hierbei auf die schattenspendende Silberlinde, welche als Baum mit einer sehr hohen Biodiversität gilt.
Übersichtsplan
Konzeptplan vom 17. November 2023 |
Die geplanten Massnahmen wie Bäume, Bänkli Parkierungsflächen, entsiegelte und sickerfähige Bereiche und die neuen Strassenränder sind rot umrandet.
Die Strasse Schritt für Schritt weiterentwickeln
Das Konzept strebt keinen sofortigen Endzustand an im Sinne von «alles oder nichts», sondern ist modular aufgebaut. Einzelne Elemente wie Bänke oder Bäume lassen sich nach dem Baukastenprinzip nach und nach ergänzen. Mit dem Umbau der Gotthardstrasse wird somit die Möglichkeit für die künftige Weiterentwicklung bereits angelegt und die Gotthardstrasse kann pragmatisch in dem Tempo weiterentwickelt werden, wie es für Thalwil passt.
Für die Parkfelder ist eine Pflästerung vorgesehen. Besteht künftig der Wunsch, Parkplätze in Aufenthaltsmöglichkeiten oder Baumstandorte umzuwandeln, ist dies mit geringem Aufwand möglich.
Störungen durch Bauarbeiten minimieren
Die Bauarbeiten für die Aufwertung starten 2025, womit diese gleichzeitig wie die notwendigen Sanierungsarbeiten und die Verlegung von Leitungen für den Wärmeverbund stattfinden. Der Zeitpunkt für die Aufwertung der Gotthardstrasse ist somit günstig und ökonomisch, da Synergien genutzt werden können.
In den letzten Jahren war das Zentrum oft von Bauarbeiten betroffen. Nach der Umgestaltung der Gotthardstrasse kehrt endlich Ruhe ein.
Kosten
Der technische Projektbericht veranschlagt die Kosten (Bau inkl. technische Bearbeitung, Bauinstallationen, Reserve und MWST) auf insgesamt 1,8 Mio. Franken. Beim Hauptanteil der direkten Baukosten (rund 1.1 Mio Franken inkl. Reserve) handelt es sich infolge Anpassung an gegebene Voraussetzungen und technische Normen um gebundene Ausgaben. Dafür ist der Gemeinderat, respektive die Hochbaukommission zuständig. Energie 360°, der Betreiber des Wärmeverbunds Zentrum, wird ebenfalls Kosten für den Grabenbau und die Wiederinstandsetzung des Strassenbelags übernehmen.
Die Kosten für neue Elemente wie Baumgruben, Bäume, Pflästerungen und Möblierungen liegen bei etwa 250’000 Franken. Da Neubaukosten bis 500’000 Franken in der Zuständigkeit des Gemeinderats liegen, hat dieser demnach die Kompetenz, das Projekt gesamthaft zu bewilligen.
Diese Aussagen beruhen auf dem Projektstand vom Dezember 2023. Die Kosten können sich aufgrund der definitiven Projektierung noch ändern.
Die nächsten Schritte
Ab 8. Dezember 2023: Öffentliche Auflage des Bauprojekts
Die Pläne liegen vom 8. Dezember 2023 bis 7. Januar 2024 öffentlich auf und können während den Schalteröffnungszeiten beim DLZ Planung, Bau und Werke, Dorfstrasse 10, Thalwil eingesehen werden. Der Bericht und Plan sind gleichzeitig online auf dieser Website (Kapitel 12) aufgeschaltet. Die Rechtsmittelbelehrung zu diesem Einspracheverfahren ist am Amtsblatt Zürich publiziert:
Amtliche Publikation |
Bis Sommer 2024: Festsetzung
Sind allfällige Einsprachen behandelt, wird das Projekt durch den Gemeinderat festgesetzt. Danach läuft eine allfällige 30-tägige Rekursfrist.
Ab Mitte 2024: Ausschreibung und möglicher Baustart
Sobald die Festsetzung rechtsgültig ist, wird der Auftrag für die Bauarbeiten öffentlich ausgeschrieben. Der Baustart wird auf den Umsetzungsstand des Projekts Centralplatz abgestimmt und kann ab 2025 erfolgen. Es ist mit einem halben Jahr Bauzeit zu rechnen.
Weitere Informationen zur öffentlichen Auflage
- Bericht zu den Einwendungen und Projektänderungen vom 17. November 2023
- Konzeptplan vom 17. November 2023
- Technischer Bericht vom 21. April 2023
- Plakataushänge an der Gotthardstrasse 11
News
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Zugehörige Objekte
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Centralplatz |
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Name | Telefon | Kontakt |
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DLZ Planung, Bau und Werke | 044 723 23 23 | bau@thalwil.ch |
Name | Telefon | Kontakt |
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Tiefbaukommission | 044 723 23 00 | tiefbau@thalwil.ch |